Teuer und langwierig?

3 Min

Die DNA-Trachtanalyse ist kein billiges Produkt.

Vielmehr handelt es sich hierbei um den Einsatz anspruchsvollster Hochtechnologie, welche wir der Imkerschaft über unseren Service zugänglich machen. Um dein Ergebnis individuell generieren zu können, bedarf es eines aufwendigen Verfahrens, in welchem über eine ganze Reihe von Analyseschritten erst die DNA aus der Probe gewonnen und im Anschluss daran die gesamte Pflanzenvielfalt aus der Honigprobe heraus gelesen wird.

Dabei haben wir die Schritte für den Imker von der Probennahme bis zum fertigen Ergebnis möglichst einfach und unkompliziert gehalten. Probe nehmen – einschicken – Ergebnis erhalten.

Im Hintergrund jedoch läuft ein technisch äußerst anspruchsvoller Analyseprozess, den wir im Labor für euch durchführen Da dieser für den Imker im Verborgenen abläuft, ist es an der Zeit, den Vorhang um das das Geheimnis zu lüften, welche Kette von Analyseschritten hinter der DNA-Trachtanalyse steckt:es

1. ) Wenn deine Honig-Probe im Labor ankommt, wird zuerst die DNA der Pflanzenzellen, die im Honig stecken, extrahiert (der überwiegende Teil stammt dabei von Pollen). Dies erfolgt mit einem Extraktionsroboter, wobei die Hüllen der Pflanzenzellen zerlegt und die DNA mit winzigen Magnetkügelchen herausgefischt wird. 
Das Ganze findet unter hochreinen Bedingungen statt. Jedes Staubkorn könnte zu einer Verfälschung des Ergebnisses führen. Unsere Mitarbeiterinnen  tragen daher im Labor spezielle Schutzkleidung.
Das fertige DNA-Extrakt wird dann für die weitere Analyse verwendet und hier beginnt die oben abgebildete Reise:

2.) Die Polymerase-Kettenreaktion (kurz PCR) ist, seit den Corona-Tests, jedem ein Begriff. In dieser Reaktion werden bestimmte DNA- Abschnitte, die sich zur Unterscheidung der Pflanzenarten eignen, wie bei einem Kopiergerät vervielfältigt. Diese DNA-Abschnitte sämtlicher Pollen aus deiner Probe liegen damit in einer großen Anzahl an Kopien vor. Der Corona-PCR-Test endet hier. Damit vergleichbar könnten wir an diesem Punkt feststellen, dass der Honig positiv auf Pflanzen-DNA getestet wurde.  

3. – 5.) Um jedoch die einzelnen Pflanzenarten identifizieren zu können, sind noch wesentlich mehr Schritte notwendig. An beiden Enden der DNA-Fragmente werden  Adapter angehängt (PCR-2). Diese erlauben ein Andocken der Fragmente auf der Trägerplatte im Lesegerät (Hochdurchsatz-Sequenzierer). Dazwischen kommer wiederholt Reinigungsschritte (3, 5).

6.) Auf der Trägerplatte wird für jedes DNA-Fragment durch das Einbringen verschiedenfarbig fluoreszierender Bausteine, die genaue Abfolge der Basen (Bausteine) bestimmt (sequenziert). Damit erhält man den DNA-Barcode für jedes Fragmentes in digitaler Form.

7.) Hier beginnt nun die Arbeit der Bioinformatikerin. Die Vielzahl der Sequenzen lassen sich wie Barcodes auf Produktpackungen miteinander vergleichen. In öffentlich zugänglichen Vergleichsdatenbanken sind aktuell die DNA-Sequenzen von 93 Millionen Pflanzenarten hinterlegt. Und es werden täglich mehr.

8.) Die  in der Probe enthaltenen DNA-Sequenzen werden mit diesen internationalen Datenbanken abgeglichen und wenn eine Sequenz zu 99,5% mit den Referenzdaten einer Pflanzenart in der Datenbank übereinstimmt, kann man mit Gewissheit sagen, dass diese Pflanzenart in der Honigprobe gefunden worden ist. Ein solcher Abgleich erfolgt mit allen in der Proben enthaltenen DNA-Sequenzen. Das sind im Durchschnitt 30.000 Sequenzen pro Probe! Natürlich braucht es auch hier eine Qualitätskontrolle und eine Aufreinigung der Daten. Was hier zählt sind die Fakten – keine individuell geprägte Meinung oder Einschätzung eines „Experten“ beeinflusst das Resultat, sondern einzig der hohe Grad an Übereinstimmung mit den Vergleichs-Sequenzen in der Datenbank. 

9.) Damit das Analyse-Ergebnis dann so dargestellt wird, wie du es kennst, wird es noch für unsere Datenbank spezielll aufbereitet und dann in deinen Account individuell hochgeladen . Ab dann steht es für die Imkerinnen, Imker und ihren Kund:innen, welche den QR-Code scannen, zur Verfügung.

Klingt alles furchtbar kompliziert? Ist es auch!

Aber es zeigt auch, das viel mehr in einer DNA-Trachtanalyse drin steckt, als man vorerst vielleicht vermuten möchte. Durch den tiefen Einblick, den wir hier auf die zahlreichen Schritte dieses High-Tech-Prozesses wird aber auch deutlich, dass die DNA-Trachtanalyse kein billiges Produkt sein kann. Für den Preis von € 79,90 erhältst du unglaublich viel Information über deinen Honig aber auch deine Bienen.

Die Technologie, die wir hierfür zur Verfügung stellen ist erst seit wenigen Jahren und hier überwiegend im Bereich der Wissenschaft im Einsatz. Was die Geräte in der Anschaffung, wie dem Betrieb entsprechend teuer macht. Auch im Labor haben wir nur speziell ausgebildete Expertinnen am Werk, um maximale Qualität der Ergebnisse gewährleisten zu können. Die gesamte Analytik rechnet sich nur bei entsprechend hohen Proben-Aufkommen. Die Analyse einzelner Proben wäre unleistbar.

Daher lassen wir die Proben über einen gewissen Zeitraum zusammenkommen und analysieren diese gemeinsam. Nur so können wir die Analyse zu einem attraktiven Preis anbieten. Das erklärt auch die längere Wartezeit, welche verständlichweise die Geduld so manches erwartungsfrohen Imkers auf die Probe stellt. Es empfiehlt sich daher die angegebenen Analysezeiten zu beachten,  um möglichst rasch das Ergebnis in Händen halten zu können. 

Alles in allem ist unsere DNA-Trachtanalyse ein einmaliges Produkt und es bedarf vieler tatkräftiger Hände und kluger Köpfe, um dem Honigen ihr Geheimnis zu entlocken.

Ein Blick ins Labor zeigt: Sauberkeit ist Pflicht. Schon die kleinste Verunreinigung könnte das Ergebnis verfälschen. Daher müssen unsere Leute im Labor spezielle Schutzkleidung tragen. 

Kommentar verfassen

Warenkorb
Nach oben scrollen